Review: Princess Princess Band 2
Hier kommt die Review zum zweiten Band der Princess Princess-Reihe. Wer ihn noch nicht gelesen hat, findet hier die Review zum ersten Band
Warnung |
Da es sich hierbei um eine Review handelt, werde ich an einigen Stellen ins Detail gehen. Wer den Manga also noch lesen und nicht gespoilert werden möchte, sollte diesen Beitrag vielleicht überspringen. |
Titel: Princess Princess
Zeichner(in): Mikiyo Tsuda
Bei Princess Princess geht es um Tohru Kouno, einen Jungen, der mitten im Schuljahr zur Fujimory Academy, einer reinen Jungenschule, wechselt.
Dort wird ihm schnell bewusst, dass diese Schule anders funktioniert, als die Schulen, die er bisher kennt, denn scheinbar gibt es junge Männer, die sich als Prinzessinnen verkleiden, um den Schulfrieden zu wahren. Kurz darauf wird ihm eröffnet, dass auch er eine solche Prinzessin sein soll…
Allgemeines
Der zweite Teil der Princess Princess-Reihe beginnt an der Stelle, an der der erst Teil endete: dem Auftauchen von Tohrus Schwester mitten auf der Sportveranstaltung.
Generell schlägt der zweite Band ernstere Töne an als der erste, hier stehen Fragen im Vordergrund, die sich viele Jugendliche irgendwann einmal stellen werden oder schon gestellt haben. Nichts desto trotz kommt der Humor nicht zu kurz.
Zeichenstil
Der Zeichenstil hat sich nicht verändert, er ist weiterhin sehr liebevoll mit viel Wert auf Gesichtern und Kostümen.
Zusammenfassung
Der zweite Band beginnt mit dem Cliffhanger des ersten Bandes: Tohrus Schwester Sayaka ist aufgetaucht und möchte ihren geliebten Bruder gerne davon überzeugen wieder zurück nach Hause zu kommen, da sie seine Abwesenheit nicht erträgt. Tohru dagegen gerät immer mehr ins Hintertreffen, vor allem, als seine Schwester erzählt, dass sie ihn heiraten will. Shihoudani bemerkt, dass Sayaka nicht aufhören wird und küsst Tohru kurzerhand um ihr zu vermitteln, dass sie zusammen sind. Während diese Szene sich im Umkleideraum der Prinzessinnen abspielt, muss Mikoto das Event alleine bewältigen, wird dabei aber von Akira unterstützt.
Erst nach dieser Szene erfahren wir die ganze Geschichte Tohrus, nämlich dass seine Eltern früh verstorben sind und sein Onkel ihn aufnahm und aufzog. Tohru, de rdafür sehr dankbar war, versuchte immer der perfekte Sohn und der perfekte Bruder zu sein. Als Sayaka dann aber mitbekam, das Tohru nicht ihr leiblicher Bruder ist, verliebte sie sich in ihn. Tohru lehnte das immer ab und führte deine Beziehung mit einem anderen Mädchen, was Sayaka dazu verleitete, mit einem Messer auf die Exfreundin von Tohru los zu gehen. Tohru zog die Reißschnur und meldete sich auf einer weit entfernen Schule an: drei mal dürft ihr raten wo.
Danach beginnen die Schulferien. Tohru bleibt mit Shihoudani in der Schule, während Mikoto nicht früh genug verschwinden kann. Während der heißen Monate lässt die Schule allerdings die Klimaanlagen ausgeschaltet, damit nicht so viel Strom verbraucht wird – und den beiden Protagonisten das Lernen unerträglich macht. In lockerer Sommerkleidung machen die beiden sich also auf den Weg zur Bibliothek um dort klimatisiert lernen zu können und werden auch hier kurzerhand mit Mädchen verwechselt. Einige Tage später hat Shihoudani Geburtstag und wünscht sich von Tohru das die beiden in die Stadt gehen um Mädchen aufzureißen. Während die beiden hier auch immer wieder regelmäßig mit Mädchen verwechselt werden (was bei den Beiden nicht auf Gegenliebe stößt) unterhalten sie sich über Frauentypen. Shihoudani legt bei der Tour sehr Macho-artige Verhaltensweisen an den Tag, bis hin zu sehr schlechter Laune und Aggressivität.
Nach der Tour durch die Stadt, wird auch das Problem erklärt: Shihoudanis Vater ist früh gestorben. Erst an der Schule hat er in einem Lehrer eine Vaterfigur gefunden, der er gefallen wollte. Nach einer Weile erklärte ihm dieser Lehrer, das er seine Mutter heiraten würde. Bald darauf bekamen die beiden ein Kind, wie es sich für eine glückliche Familie gehört. Shihoudani allerdings fühlt sich außen vor, wie ein Störfaktor, was auch der Grund dafür ist, das er mit Tohru in der Schule bleiben wollte, statt über die Ferien zuhause zu sein und seinen Geburtstag mit seiner Familie zu feiern.
Tohru hört sich als guter Freund die Geschichte seines Freundes an und rät ihm, nach Hause zu fahren und seiner Familie von seinen Ängsten und Gefühlen zu erzählen, weil es sonst nicht besser werden kann. Tatsächlich hört Shihoudani auf ihn und fährt, was dann auch dazu führt, dass Tohru die restlichen Ferien alleine in der Schule verbringt.
Nach der eigentliche Geschichte folgt noch eine Nebengeschichte, in der Tohru und Shihoudani Akira während den Ferien zuhause besuchen und Akiras Familie kennen lernen. Hier erhält Akira noch etwas Tiefe und die drei rücken näher zusammen. Am Ende des Bandes nennen die drei sich auch regelmäßig bei ihren Vornamen.
Reflektion
In diesem Band dürfen wir uns mehreren Problemen stellen, die bei Kindern gar nicht so selten sind: Verlustängste, Hilfosigkeit – und in Tohrus Fall sogar noch Existenzangst und Zwang. Das ist für mich vollkommen nachvollziehbar, schließlich hat Tohru seine Eltern schon einmal verloren, er will also auf gar keinen Fall die Familie, die ihn aufgenommen und wie einen Sohn behandelt hat, auch noch verlieren. Der Zwang, der aus dieser Angst entsteht packt ihn und begleitet ihn durch sein Leben. Das geht sogar so weit, das er Sayaka nicht mit seinen wahren Gefühlen konfrontiert, sondern ihr immer der perfekte Bruder war, was eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt hat. Auch die Existenzangst ist sehr gut nachvollziehbar, denn schließlich bezahlt Tohrus Onkel seine Schule. Da Tohru seiner Familie nicht zur Last fallen will, sieht er sich gezwungen die Aufgabe als Prinzessin anzunehmen, um die Schulkosten zu drücken – was einige offene Fragen aus dem ersten Band erklärt.
Shihoudani hat im zweiten Teil eine Anwandlung von herber Männlichkeit, zumindest außerhalb der Schule. Beleidung und Streitsüchtigkeit inklusive. Er fühlt sich in eine Rolle gedrängt, die er nie einnehmen wollte. Wer jetzt die Rolle als Prinzessin vermutet, liegt falsch. Diese Aufgabe übernimmt er gerne und weitesgehenst freiwillig. Es ist die Rolle als Außenseiter seiner Familie. Diese Rolle hat er selbst eingenommen, was aber für Kinder (und auch viele Erwachsene) keinen Unterschied macht. Sein Verhalten gegenüber Mikoto, der scheinbar in einem sehr angenehmen familiären Umfeld aufwuchs, ist jetzt verständlich. Shihoudani ist eifersüchtig und lässt Mikoto das spüren.
Fazit
Dieser Band arbeite offene Fragen ab und führt auch noch einmal in die Family Complex-Problematik ein. Alles in allem sind mir die Charaktere sympathischer geworden und die Lust auf mehr Princess Princess ist gestiegen.
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